Smarte Produktkonfiguration im Einsatz

Montage von WAREMA-Produkten

Kunde

Bereich
Anlagenbau

Zeitraum
seit 2019

Ansprechpartner
Dr. Joachim Baumeister

Zur Erstellung von Angeboten und Aufträgen nutzt WAREMA unterschiedlichste Anwendungen in einer heterogenen IT- und Datenlandschaft. Es werden im Hintergrund unterschiedliche Konfiguratoren genutzt. Das führt sowohl bei der Erfassung des Wissens als auch bei der Nutzung zu mehrfachen Eingaben und verlangsamten Prozessen. Das Ziel von WAREMA ist, dass alle Anwendungen den gleichen Konfigurator nutzen. Somit ist nur noch eine Stelle für die Hinterlegung des Produktwissens nötig. Hier kommt die Zentrale Produktlogik – ZPL – ins Spiel. Mit dem Projekt wird ein zukunftsfähiger Produktkonfigurator erstellt. Damit reduziert WAREMA den benötigten Aufwand für Produktpflege und wird schneller und effizienter. Die denkbares GmbH unterstützt WAREMA seit 2019 bei der Bewertung und Überarbeitung der Konfigurationsprozesse und der damit zusammenhängenden IT-Landschaft.

Das übergreifende Ziel von WAREMA ist dabei: Die Vereinheitlichung und Automatisierung der Prozessabläufe und die Einführung einer smarten Produktkonfiguration.

Smarte Produktkonfiguration bei WAREMA

Eine smarte Konfiguration hat viele Vorteile, sowohl für die Kundinnen und Kunden, als auch für die Anwendungsprozesse von WAREMA.

Durch dynamische Vorbelegungen von Produktmerkmalen und Optionen während der Konfiguration stellen Kund:innen schneller und leichter ein gewünschtes Produkt zusammen. Außerdem sind die Anwendenden sehr frei bei der Zusammenstellung ihres WAREMA Produkts (bspw. über myWAREMA): Vorher mussten diese einen vorgegebenen Ablauf einhalten. Mit der smarten Produktkonfiguration können sie Merkmale nach eigener Vorstellung in beliebiger Reihenfolge auswählen. Durch die Vorbelegung bestimmter Optionen können Verkaufszahlen gesteuert und Kund:innen auf Neuigkeiten hingewiesen werden.

Die smarte Konfiguration berechnet während der Zusammenstellung des Produkts automatisiert, welche Ausstattungsmerkmale aktuell noch möglich sind und welche Merkmale eine Änderung an der bestehenden Konfiguration benötigen (konfliktfreie Konfiguration).

Diese Unterstützungsfunktion hilft den Kund:innen, schnell und einfach ein valides Produkt zusammenzustellen. Gelegentlich gibt es jedoch Optionswünsche, die zusammen nicht möglich sind. Dann kann die smarte Produktkonfiguration alternative Konfigurationen vorschlagen, die sehr ähnlich zum Kundenwunsch sind. Die Folge sind weniger Rückfragen im Kundencenter und natürlich ein positives Kundenerlebnis.

Auch intern wurden einige Änderungen im Konfigurationsprozess nötig. Das Wissen für die smarte Produktkonfiguration wird nun nicht mehr in starren Prozeduren programmiert, sondern in deklarativer Weise in einem web-basierten System (KnowWE) beschrieben. Dies ermöglicht eine agile Zusammenarbeit: Änderungen und Ergänzungen können nun leicht und qualitätsgesichert durch verschiedene Mitarbeitende durchgeführt werden. Die Wissensbasis ist in der Folge leichter zu pflegen.

Der zentrale und einheitliche Ansatz der Wissenspflege ermöglicht auch die automatisierte Verknüpfung der Schnittstellen: Knowledge Graph-Technologien helfen, dass Merkmale nun eindeutig beschrieben sind und zwischen den Systemen der WAREMA IT-Landschaft ausgetauscht werden können. Ziel ist es, dass alle Systeme „eine Sprache“ sprechen und so die gleichen Begriffe kennen. Das Ergebnis daraus sind vereinfachte und beschleunigte Prozesse. Auch hierbei unterstützt die denkbares GmbH das ZPL-Projekt der WAREMA.

Projektverlauf

Montage von WAREMA-Produkten

Zu Beginn standen die Erfassung des aktuellen Stands der IT-Prozesse und der Datenlandschaft im Mittelpunkt. Mit diesem Wissen wurden anschließend praxisnahe und skalierbare Konzepte erarbeitet und die benötigten Produktregeln formalisiert. Für die ersten Tests wurde das umfangreiche Produkt „Fenster-System-Markise“ im neu entwickelten System hinterlegt. Im Anschluss wurde der neue Konfigurator prototypisch im bestehenden System myWAREMA eingebunden. Einerseits um die technische Machbarkeit zur prüfen, andererseits aber auch erstes Feedback von Kund:innen einzuholen. Die Rückmeldungen dabei waren neutral bis positiv. Im Anschluss wurde ein Prototyp mit SAP aufgebaut, um auch hier erste Erfahrungen zu sammeln und die Konzepte zu prüfen. Dabei wird mit den parallelen Projekten SAP in Produktion und SAP Sales eng zusammengearbeitet.

Als nächstes wird nun das Autorensystem KnowWE weiter ausgebaut und die Funktionen der Zentralen Produktlogik erweitert.